Umwelttipps 2017

Umwelttipp Dezember 2017
Holder Knabe in lockigem Haar....

200 Jahre alt ist der Text von "Stille Nacht!"
Schon seit Jahrtausenden ist Seife das Reinigungsprodukt Nummer eins für lockige und andere Haare. Künstlich hergestellte Shampoos, Spülungen, Duschgele und Waschmittel haben sie in den letzten Jahrzehnten allerdings immer mehr verdrängt. Das geht sogar so weit, dass man heute glaubt, Seife sei schlecht für Haare. Dabei hinterlassen Haarseifen auf und im Kopf ein gutes Gefühl! Sie sind gesünder für Haut und Haare, kommen mit wenig Verpackung  aus, sind ergiebig und reinigen ohne synthetische Tenside. Tenside? Sie stecken in den meisten herkömmlichen Shampoos und sorgen für ordentlich Schaum auf dem Kopf. Wir haben uns an sie gewöhnt und erwarten von ihnen zuverlässige Reinigungsleistung. Doch Tenside werden chemisch aufwändig hergestellt, basieren meist auf Erdöl-Derivaten, können unsere Haut reizen und für Schadstoffe durchlässig machen.

Haarseifen kommen ohne synthetische Tenside aus. Statt mit den waschaktiven Substanzen reinigen sie unser Haar mit Hilfe von natürlichen Tensiden: verseiften Ölen. Viele Haarseifen kommen zudem ohne das problematische Palmöl aus. Beim Kauf sollte man sich die Inhaltsstoffe aber genau anschauen, nicht nur der Umwelt zu liebe! Kokosöl, Glycerin und Palmöl machen die Haare eventuell pappig oder strohig und sind nichts für Anfänger. Am besten auf (verseifte) Öle erstmal ganz verzichten und nach Naturseifen Ausschau halten, die als Inhaltsstoffe andere Öle aufweisen. Öle, die die Haare pflegen und Feuchtigkeit spenden sind zum Beispiel Avocado-Öl, Babassu-Öl oder -butter. Rizinusöl soll die Kopfhaut von Schmutz und Bakterien befreien - ohne auszutrocknen. Wegen seiner antibakteriellen Wirkung ist es auch gegen Schuppen geeignet, kräftigt die Haare, verleiht ihm geschmeidigen Glanz und beruhigt gereizte Kopfhaut. Oft findet man auch Grünen Lehm in der Inhaltsangabe. Er ist  reich an Mineralstoffen und Spurenelementen (u. a. Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink, Selen, Kalium) und wirkt reinigend, entfernt abgestorbene Hautzellen und hartnäckige Verschmutzungen. Der Lehm regeneriert die Haarwurzeln. Ätherische Öle wie Lavendel oder Teebaumöl sollen reinigen, beruhigend oder antiseptisch wirken und duften natürlich gut.

Auch zum Hände waschen ist Flüssigseife im Plastikspender völlig unnötig, feste Seife mit Bio-Inhaltsstoffen gibt es in jedem Drogeriemarkt komplett plastikfrei. Gute Bio-Läden haben oft noch eine größere Auswahl an unverpackten Seifen. Aber Vorsicht, normale Seifen gehören nicht ins Haar! Haarseifen benötigen mindstens drei bis fünf Prozent Fett. Natur Haarseifen gibt es leider fast nur in Bioläden oder online. Für die Haarwäsche mit Haarseife spielt auch die Wasserhärte eine Rolle. Generell ist weiches Wasser, das wenig Kalk enthält, optimal. Bei dem kalkhaltigen Wasser in München bildet sich leider oft Kalkseife, die sich in Haaren und am Waschbeckenrand niederschlägt. Abhilfe schafft, das  Haar mit einer Rinse aus Wasser und Apfelessig oder Zitronensaft  (in der Dosierung 3 Esslöffel davon auf 1 Liter Wasser) zu spülen. Genaue Hinweise zu den Zusammensetzungen von Haarseifen, Anwendungsbeispiele und Abhilfe bei Problemen gibt es auf vielen Internetseiten oder in den Bioläden direkt.

Ein bisschen umdenken, den Weg zum Plastik-Container für die Verpackung sparen und ausprobieren. Haare sind individuelll verschieden, Naturhaarseifen gibt es für unterschiedliche Haarstrukturen – nicht nur für den Knaben in lockigem Haar.

Umwelttipp November 2017
Der goldene Oktober ist vorbei, wohin nun mit dem Laub?

In die Biotonne oder zum Wertstoffhof, bis zu einem Kubikmeter Laub täglich kann dort kostenlos entsorgt werden. Vermischt mit Küchenabfällen auf den eigenen Komposthaufen, mit Ausnahme von Eichenlaub oder einfach auf Gemüsebeete und unter Sträuchern verteilen.

Auf Stauden- oder Gemüsebeete aufgebrachter Laubmulch schützt die Wurzelbereiche vor Frostschäden, verbessert das Bodengefüge, führt dem Boden neue Nährstoffe zu und dient als winterlicher Rückzugsraum für unzählige Kleintiere. Mit etwas Glück vielleicht auch dem ein oder anderen Igel als frostfreies Winterquartier.

Umwelttipp Oktober 2017
Wo ist mein Blauer Engel?

Am 25. Oktober 2017 findet der zweite „Aktionstag Blauer Engel" statt. Ausgerufen wird der Aktionstag jährlich durch Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt, RAL gGmbH und Jury Umweltzeichen. Zur Jury Umweltzeichen gehören übrigens auch die Kirchen. Wer mitmachen möchte, ist nicht auf den 25. Oktober beschränkt. Aktionen, Projekte und Veranstaltungen aus Anlass des Aktionstags können im ganzen Monat Oktober stattfinden. Der blaue Engel ist die zuverlässige Orientierungshilfe, wenn es um umweltbewusste Kaufentscheidungen geht: Vom Drucker bis zum Waschmittel, insgesamt tragen rund 12.000 Produkte den Blauen Engel. Wer feststellt, dass es in einem Geschäft zu wenig oder gar keine Recyclingprodukte mit dem Blauen Engel gibt, kann diesem jetzt die Blaue Karte zeigen: der Hinweis und die Bitte, ein umweltfreundlicheres Konzept einzuführen. Diese Aktion wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt.

Wir müssen nicht immer große Taten vollbringen, um unsere Umwelt zu schützen. Mit Produkten, die den blauen Engel tragen, können wir unsere Umwelt schonen ohne dabei Abstriche machen zu müssen. Das beste Beispiel dafür ist Recyclingpapier. Toilettenpapier, Taschentücher, aber auch die 200 Millionen Schulhefte pro Jahr können dazu beitragen. Leider ist das bei Schreibwaren gar nicht mehr so einfach. Viele Schreibwarengeschäfte führen kein recyceltes Papier mehr. Das Problem: die hervorragende Qualität von recyceltem Papier - es ist kaum noch von Frischfaserpapier zu unterscheiden.

Viele Verbraucher und übrigens auch Verkäufer denken, holzfrei, was auf allen Verpackungen steht, bedeute doch ohne Holz. Doch das ist ein großer Trugschluss. Frischfaserpapier wird aus Holz hergestellt. Holz besteht knapp zur Hälfte aus Zellulosefasern, dem wichtigsten Rohstoff für die Papierherstellung. Weitere Bestandteile sind Lignin und Hemizellulose, die wie ein Kitt zwischen den Zellulosefasern liegen. Das Herauslösen der einzelnen Fasern aus dem Holz ist ein äußerst energie- und wasserintensiver Prozess. Zellstoff hat mit rund 80 Prozent den größten Anteil an den eingesetzten Papierfasern. Für die Gewinnung von Zellstoff wird die Zellulose durch chemische Hilfsmittel von den restlichen Holzbestandteilen getrennt.

Es gibt reine Zellstoffpapiere, die so genannten "holzfreien Papiere". Holzfrei bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass zur Herstellung kein Holz benötigt wird, sondern, dass das Lignin (das früher Holzstoff genannt wurde) und Hemizellulosen mit Lösungsmitteln aus dem Faserbrei entfernt wurden. Im Vergleich zur Herstellung von Frischfaserpapier wird recyceltes Papier zu 100% aus Altpapier hergestellt, spart bis zu 60% Energie und bis zu 70% Wasser. Noch endet jeder fünfte Baum als Zellstoff. Wenn wir alle mitmachen beim Umstieg auf Recyclingpapier, dann bleibt unsere Welt „grüner“.

Bitten Sie in Ihrem Schreibwarenladen darum, in seinem Sortiment auch Produkte mit dem blauen Engel aufzunehmen, damit Sie ihre zukünftigen Büroartikel bei ihm kaufen und nicht wie bisher im Internet bestellen müssen. Unter www.blauer-engel.de/papierfinder können Sie Geschäfte in Ihrer Nähe suchen, die Produkte mit dem blauen Engel führen und hier gibt es auch Hinweise und eine Druckvorlage zur Blauen Karte.
Weiterführende Informationen zu einer Beteiligung am Aktionstag für Unternehmen, Verbände und andere Akteure und auch andere Hinweise sind unter https://www.blauer-engel.de/de/aktionstag/mitmachen zu finden.

Umwelttipp September 2017
Bio zum Erleben und Mitmachen
Die Öko-Erlebnistage haben in Bayern Tradition: Seit 2001 finden sie jedes Jahr über einen Zeitraum von vier Wochen statt, von Anfang September bis Anfang Oktober. Im Rahmen von rund 270 Veranstaltungen vermitteln Bio-Hersteller und -Verarbeiter unterhaltsam Wissen rund um den Öko-Landbau.

Dafür öffnen sie die Tore ihrer Betriebe und lassen Verbraucher/innen und Interessierte hinter die Kulissen blicken. Sie haben Gelegenheit, mit den Bauern und Verarbeitern direkt zu sprechen und sie all das zu fragen, was Sie schon immer wissen wollten. Sie sehen ihnen bei der Arbeit zu und probieren von den Bio-Produkten, über die Sie so viel erfahren haben.

Noch mehr Infos und vor allem das Programm finden Sie unter http://www.oekoerlebnistage.de/ Dort finden sich bestimmt Anregungen für kleine oder große Unternehmungen bzw. Ausflüge.

Umwelttipp August 2017
Nach dem Regen kommen die Mücken....
Erst war es zu heiß, dann war es zu nass. Aber jetzt stehen die Prognosen für Badetage am See gar nicht schlecht. Wären da nicht die lästigen Blutsauger - Schwärme von Stechmücken, die besonders in den lauen Abendstunden lästig sind. Aber mit dem richtigem Verhalten und der entsprechenden Ausrüstung können Sie auch ohne Gift die warmen Augusttage genießen.

Fliegengitter: am besten geeignete Rahmen mit dauerhafter Bespannung, die im Herbst abgenommen werden können.

Moskitonetze über dem Bett - wichtig: die Netze müssen gut auf dem Boden aufliegen bzw. unter die Matratze gestopft werden, denn Mücken finden auch das kleinste Loch.

Insektenlampen sind nutzlos: Stechmücken reagieren nicht auf das ultraviolette Licht, sondern auf Körperwärme und CO2-Abgabe. UV-Lampen ziehen Tag- und Nachtfalter, Käfer, Köcherfliegen oder Bienen an und töten sie.

Keine chemischen Keulen: Verdampfer mit Pyrethroiden sind zwar wirksam im Kampf gegen die Blutsauger, lösen bei vielen Menschen aber Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen oder gar Nervenschäden aus, da der zentrale Angriffspunkt der Pyrethroide das Nervensystem ist. Alle Pyrethroide werden zudem als stark wassergefährdend eingestuft. Auch das in Insektenschutzmitteln verwendete Diethyltoluamid (DEET) kann zu Hautreizungen und Störungen des Nervensystems führen.

Natürliche Düfte wie Zitronengras, Tomatenblätter, Lavendel oder Katzenminze können helfen, Mücken zu vertreiben.

In der Dämmerung nicht in der Nähe von Wassertonnen oder Gewässern aufhalten, denn hier sind die Stechmücken bei feuchtwarmer Witterung besonders aktiv. Wenn doch, helfen dicke Hosen, Socken, Pullis oder auch eine Decke.

Vermehrung verhindern: decken Sie Regenfässer ab und leeren Sie auch herumstehende Behältnisse (z.B. Eimer, Reifen, Tröge, Gullis) regelmäßig. Teiche mit Fisch- oder Amphibienbesatz brauchen in der Regel keine Bekämpfungsmaßnahmen.
In Regenfässern, die Sie nicht ganz verschließen können, können Sie das Mittel „Culinex Tab plus“ geben. Der biologische Wirkstoff tötet gezielt Stechmückenlarven ab, ohne für andere Organismen giftig zu sein. Das Wasser kann bedenkenlos zur Bewässerung im Garten verwendet werden.

Und wenn sie doch mal gestochen werden - Mücken stellen für sehr viele Tiere vom Mauersegler über Schwalben, Eidechsen und Fledermäusen, Fische und Amphibien und sogar für Libellen eine sehr wichtige Nahrungsgrundlage dar.

Umwelttipp Juli 2017
Laue Sommerabende
Lange warme Sommerabende laden zum Verweilen an der frischen Luft und zu erfrischenden Getränken ein. Nicht alle haben dafür einen eigenen Balkon oder eine Terrasse. Biergärten bieten für jeden Geschmack etwas an. Mit und ohne Alkohol. Schön, wenn es auf der Getränkekarte eine weit gefächerte Auswahl gibt.

Gar nicht schön, wenn die langsam einsetzende Kühle mit Heizpilzen vertrieben werden soll. Das kostet viel Energie. Zu viel Energie. Eine mitbegebrachte Strickjacke oder ein Pullover machen auch warm und ersparen der Umwelt viel CO2-Ausstoß. Hier gibt es genau eine Wahl: ein heizpilz-freier Biergarten.

Umwelttipp Juni 2017
Schädling? Da hilft nur ein Nützling!
Es blüht und grünt, das Auge kann sich kaum satt sehen. Doch nach dem nächsten Regen ist die Freude meist getrübt oder anders aus gedrückt, auf dem frischen Grün wuselt und wimmelt es in grün und schwarz, der Boden klebt und sogar die Schnittlauchhalme sind unter den Läusen kaum noch zu erkennen.

Da sind sie wieder - das, was wir als Schädlinge bezeichnen: Blattläuse, Thripse, Spinnmilben und dergleichen. Auf unseren Terrassen und Balkonen haben sie ideale Bedingungen, da die Lebewesen, die sie in Schach halten könnten, kaum vorkommen.
Doch anstatt die chemische Keule aus dem Giftschrank zu verwenden, wie wäre es, das Gleichgewicht ihrer Terrasse mit Nützlingen wieder herzustellen? Andere nützliche Insekten, Pflanzen, Vögel und die übrige Tierwelt werden es Ihnen danken.

Sie können diese Nützlinge mittlerweile auch als Privatperson (viele große Gemüseanbaufirmen verwenden sie schon länger) bei einem Befall kaufen und aussetzen. Beratung, Informationen und Hilfe gibt es in jedem Gartencenter, online und sogar mit kostenlose Apps. Probieren Sie es aus!

Die grünen Florfliegenlarven (Chrysopa) z.B. zählen Blattläuse, Spinnmilben, Thripse, Wollläuse, Weiße Fliegen, Schmetterlingseier, junge Raupen etc. zu ihren bevorzugten Nahrungsmitteln. Bis zu 800 Blattläuse werden von einer einzigen Florfliegenlarve abgetötet. Die Behandlung von geschädigten Pflanzen mit Chrysopa carnea- Larven ist daher effektiv und zu 100% natürlich.

Blattlaus-Killer: Schlupfwespen (Aphidius-Arten), Florfliegen (Chrysoperla carnea) und Räuberische Gallmücken (Aphidoletes aphidimyza) verspeisen Blattläuse.

Spinnmilben-Feind: Treiben Spinnmilben ihr Unwesen, sollten Raubmilben eingesetzt werden.

Thripse-Gegner: Man findet sie im Fachhandel unter den lateinischen Begriffen Phytoseiulus persimilis oder Amblyseius californicus. Gegen Thripse taugen ebenfalls Raubmilden, aber jene mit der Bezeichnung Amblyseius cucumeris, sowie Raubwanzen (Orius-Arten).

Weiße-Fliege-Jäger: Die Schlupfwespe (Encarsia formosa) frisst die Weiße Fliege auf.

Umwelttipp Mai 2017
Grüne Kraft
Was für ein Mai! Wir sind schon zu Beginn des Monats von unglaublich viel Grün umgeben. So viel frisches Grün, das uns Lebenskraft übermitteln will.

Hildegard von Bingen hat den Begriff der „Grünkraft“ geprägt. Für sie ist das eine besondere Kraft, die allem Geschaffenen innewohnt. Sie ist im Säen, Keimen, Wachsen, Blühen, Fruchtbringen und Ernten wirksam und erlebbar. „Leben aber geht nicht hervor aus Sterblichkeit, sondern Leben west im Leben. Kein Baum blüht ohne Grünkraft, kein Stein ist ohne Feuchtigkeit, kein Geschöpf ohne die ihm eigene Kraft."

Zum Glück sprießen jetzt auch die Kräuter mit aller Kraft. Frisch geerntet und in der Küche verwendet tun sie dem Menschen wohl. Und für den Umweltschutz ist es gut, wenn wir sie zuhause mit der Schere ernten und nicht in Plastik gehüllt aus dem Supermarkt holen.

Umwelttipp April 2017
Gedenkemein
Welch schöner Name!
Nicht nur dem Namen nach gibt es eine Verwandschaft zwischen dem Gedenkemein und dem Vergißmeinnicht, Myosotis sylvatica. Beim Gedenkemein, Omphalodes verna, handelt es sich um ein niedriges Vergißmeinnicht. Es blüht von März, April bis in den Mai hinein. Das Vergißmeinnicht blüht später, von Mai bis Anfang Juni.

Die Blätter wachsen dicht, sie sind herzförmig geformt und bilden einen dichten Teppich über dem die knopfartigen Blüten in den Farben weiß, türkis-blau, manchmal sogar leicht violett-rosa im Wind wippen. Die Blätter erscheinen stets in einem frischen Grünton, auch wenn diese schon etwas älter sind und symbolisieren so die Frische, das Junge und Aufblühende des Frühlings. Oft findet man das Gedenkemein in städtischen Gartenanlagen. Es fühlt sich im Halbschatten wohl. Die bodendeckenden Eigenschaften machen
es zu einer beliebten Pflanze.

Jetzt im Frühling läßt sich das Gedenkemein einfach durch Teilung vermehren. Falls Sie zu viel davon haben, freut sich sicher ein benachbarter Hobby-Gärtner darüber.

Umwelttipp März 2017
Es grünt so grün
Bäume und Hecken, Süd- und Westpark tun uns gut. Im Herbst vergessen wir das manchmal, wenn Laubberge uns lästig werden. Wir brauchen Grün um uns herum - gerade in der Großstadt.
Grün tut Körper und Seele gut.Laubbäume können dank ihrer großen Blattoberflächen die Stadtluft hervorragend rein erhalten. Grob- und Feinstaub und giftige Stickoxide werden aus der Luft gefiltert, die wir auf dem Weg zu U-Bahn, Supermarkt, Bäckerei, Metzgerei und Kirche einatmen.Es sieht so aus, als würde sich unsere Großbaustelle am Luise-Kiesselbach-Platz langsam in eine grüne Oase verwandeln. Die Pflanzarbeiten lassen dies hoffen.
Aber auch in den vielen Gärten und kleinen Gartenflächen unseres Stadtviertels tut jede Hecke Menschen und Tieren etwas Gutes.
Wir sollten miteinander auf ihre Erhaltung oder Ersatz achten und höflich darum bitten. Vielleicht mit dem Hinweise auf einheimische Gewächse.

Umwelttipp Februar 2017
Plastik im Gesicht? Mit der Lupe unter die Dusche!
Doch, es stimmt leider. Duschgel, Peeling, Lippenstift: In vielen Kosmetikprodukten steckt Mikroplastik. Die oft mikroskopisch kleinen Plastikpartikel gelangen per Abwasser in die Umwelt und richten dort unabsehbare Schäden an. Mikroplastik befindet sich auch in Produkten, in denen es bisher kaum vermutet wurde.
"Polyquaternium-7 steckt beispielsweise in jedem vierten unter-
suchten Duschgel und Nylon-12 in jedem zehnten Make-up", sagt Franziska Grammes von Codecheck. Dass Kunststoffe dem Kunden nicht auffallen, liegt auch an unterschiedlichen Definitionen von Mikroplastik. So würden viele Hersteller lediglich Polyethylen als Mikroplastik anerkennen, nicht jedoch Kunststoffe wie Nylon-12, Acrylates Copolymer oder Acrylate Crosspolymer.

So stecken oft in Duschgel und Creme:
Acrylates Copolymer (AC),  Polyquaternium-7
Waschpeeling: Polyethylen (PE)
Make up, Lidschatten, Puder: z.B.  Nylon 12,
Polyamid zählt zu den Kunststoffen
Shampoo: Acrylates Copolymer
Lipgloss: vor allem Polyethylen (PE)
Positiv! Zahnpasta enthielt bis vor kurzem noch fast immer Mikroplastik. Seit März 2015 ist dem BUND kein Produkt mehr bekannt, das Mikroplastik enthält (PDF S.4, März 2015)

Mikroplastik hat viele Namen. Aufgeführt sind sie im Kleingedruckten 'INCI *' auf oder in der Verpackung: Acrylate Copolymer (AC), Acrylate Crosspolymer (ACS), Dimethioconol, Methicone, Polyamide  (PA; Nylon), Polyacrylate (PA), Polymethylmethaacrylate (PMMA), Polyquaterniu (PQ), Polytethylene (PE), Polyethyleneglycol (PEG), Polythyleneterephatalate (PET), Polyprophyleen (PP), Polypro-
pylenglycol (PPG), Polysterne (PS), Polyethurane (PUR), Siloxane
Unter Greenpeace # Wellemachen https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/c0… gibt es eine handliche Karte der oben genannten Substanzen zum ausdrucken, die einem den Einkauf ohne Mikroplastik erleichtern kann.  
Plastik an sich ist ein enormes Umweltproblem, weil es erstens auf Basis des knapper werdenden Rohstoffs Erdöl hergestellt wird und zweitens nicht biologisch abbaubar ist. Mikroplastik im Besonderen gelangt in noch kaum abschätzbaren Mengen in die Umwelt und in die Meere. Kläranlagen können  die winzigen Partikel nicht vollständig aus dem Abwasser herausfiltern. So gelangt es aus unserem Haushalt  praktisch ungehindert in die Gewässer – und mit dem Klärschlamm auch auf die Felder und in die Luft.
Es lohnt sich also, mal mit der Lupe unter die Dusche zu gehen
und das Kleingedruckte auf Shampoo, Duschgel und Körperpeeling zu entziffern und beim nächsten Einkauf bewusster einzukaufen.
*INCI= Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe