Schnee
Schnee im Englischen Garten, Schnee in Hülle und Fülle, wie schon lange nicht mehr. Nicht nur Kinder lieben weiße Weihnachten. Sehr häufig ist dieser Wunsch in der Vergangenheit ja nicht in Erfüllung gegangen. Und im Zeichen der Klimakrise und der Wetterextreme ist die Wahrscheinlichkeit, dass es im Winter kontinuierlich schneit, noch weit geringer.
Neben aller Romantisierung des Winters hat der Schnee ja auch etwas Heilsames für die ganze Schöpfung. Es wird stiller. Es gibt keinen Verkehrslärm. Unter einer weißen Decke kommt die Natur zu Ruhe. Sie kann Kraft sammeln. Der Rhythmus des Lebens verlangsamt sich.
Schnee ist einfach schön. Schneekristalle lassen uns mit ihren unendlich variantenreichen Formen und ihrer Leichtigkeit auch immer wieder staunen. Aber die Schneeflocken sind auch ganz schön mächtig. Das haben wir in der vergangenen Woche gespürt. Millionenfach aufgehäuft können sie Chaos anrichten, ganze Regionen von der Versorgung abschneiden oder als Lawinen ins Tal donnern. Die pure Menge ist dafür entscheidend.
Positiv gewendet kann das auch Mut machen. Davon erzählt eine alte Fabel. „Was wiegt eine Schneeflocke?“ fragt die Meise die Taube. „Nicht viel mehr als nichts“, antwortet diese. „Dann muss ich dir aber eine wunderbare Geschichte erzählen“, entgegnet die Meise. „Aus Langeweile habe ich mal die Schneeflocken gezählt, die auf die Zweige und Nadeln einer Fichte gefallen sind. Es waren genau 3.741.902. Als die nächste Flocke gefallen ist, nicht viel mehr als nichts wiegend, ist der Ast abgebrochen.“ Und die Taube, seit Noahs Zeiten Spezialistin für den Frieden, meinte: „Vielleicht fehlt nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden in der Welt!“
Alleine sind wir auch in Sachen Bewahrung der Schöpfung schwach. Doch nur eine Stimme kann in einer Diskussion eine Kehrtwende herbeiführen. Es kommt auf jeden und jede von uns an. Vielleicht fehlt auch nur noch eine einzige Stimme, damit wir Menschen angesichts der Klimakrise endlich umkehren. Vielleicht ist es genau unsere.